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Kurzchronik zur Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns Kapitel 1.1 vor unserer Zeitrechnung
8000 Jahre v.Z. Nach dem Rückzug des Eises kommt nach den Pflanzen und Tieren auch der Mensch wieder.
3000 Jahre v.Z. von Süden her beginnen sich Ackerbau und Viehhaltung durchzusetzen. Bauern und Viehzüchter siedeln im Gebiet der Endmoränen und der höher gelegenen Stellen der ausgewaschenen Urstromtäler und roden Wälder. Ihre Toten bestatten sie in Megalithgräbern. Diese sind aus großen Findlingsgesteinsbrocken zusammengesetzt und werden deshalb auch "Hühnengräber" oder schlicht Großsteingräber genannt. Es sind die ältesten erhalten gebliebenen Zeugnisse menschlicher Baukunst und Bautechnik in unserem Lande. Mit dem Feldbau entwickeln sich auch die handwerklichen Fähigkeiten der Menschen. Man braucht neuartige Werkzeuge und Techniken. Durch Anwendung des Steinschliffs werden scharfe Flintbeile und Messer gefertigt. Mit der Erfindung des Bohrens konnte durch Schäftung besseres Werkzeug hergestellt werden, auch neue Bautechniken werden möglich.
1800 v.Z. Nach der Einwanderung der Schnurkeramiker, nomadisierende Viehzüchter, kommen auch bald die ersten bronzenen Gegenstände, Werkzeug und Schmuck aus dem Süden im Tausch gegen Vieh, nach Mecklenburg und Vorpommern. Die Toten werden jetzt nach anderen Ritualen bestattet. Die Hügelgräber lösen die Großsteingräber ab.
600 v.Z. In feuchten Niederungen vorkommendes Raseneisen oder Sumpfeisenerz wird in einfachen Schmelzöfen zu Eisen verarbeitet. Anfangs wird nur Schmuck, später auch Werkzeug hergestellt. Mit der Eisenverhüttung, werden die hier lebenden Stämme unabhängiger von der Metalleinfuhr aus dem Süden. Urnenfriedhöfe lösen die Hügelgräber ab. Das deutet tief greifende Veränderungen an. Mit dem Verzicht auf die Bronzegegenstände verlor jene Menschengruppe an gesellschaftlicher Bedeutung, deren Reichtum und vielleicht auch Macht auf dem Vieh-Bronze-Tausch begründet war. Die reich ausgestatteten bronzezeitlichen Hügelgräber verschwinden mit dem Übergang zur vorrömischen Eisenzeit. Nach den Hügelgräbern sind es nun die Siedlungen und Urnenfeld der germanischer Völkerschaften, die ihre Spuren hinterlassen haben. Um Ratzeburg bis Schönberg siedeln die Sachsen, um Wismar und Schwerin bis zur Elde die Langobarden, südlich von ihnen die Sweben, auf Rügen die Rugier. Die Warnen siedelten vielleicht in Ostmecklenburg und die Burgunden vielleicht in Vorpommern.
H.Koch (XII/91)
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